Das östliche Hochland Simbabwes - Regenwald und endemische Vogelarten
Die Eastern Highlands, Simbabwes bezaubernde Berglandschaft
Simbabwes Eastern Highlands erkunden - Für Wanderer, Naturliebhaber und Vogelkundler


Das Östliche Hochland, Berglandschaft mit besonderem Charakter
Der äußerste Osten Simbabwes ist durch den Höhenzug der Eastern Highlands charakterisiert. Die Berglandschaft bildet die Grenze zwischen Simbabwe und Mosambik.
Geographisch werden drei Teile des Höhenzugs unterschieden, von denen jeder seinen ganz eigenen und ganz einzigartigen Reiz hat:
Der Chimanimani Nationalpark im Süden
Vumba östlich der Stadt Mutare
Der Nyanga Nationalpark im Norden
Chimanimani, die ungebändigte Schönheit der Highlands
Chimanimani ist schroffer und unwirtlicher, als die anderen Bereiche. Der Ort Chimanimani ist von den Bergen umgeben, sie sind eine ständige Präsenz, die je nach Wetter und Licht immer wieder anders wirkt.
Wer diese Gegend besuchen möchte hat nicht allzu viele Unterkunfts-Optionen und sollte sich darauf einrichten, sich notfalls mit Lebensmitteln selbst versorgen zu können. Im Ort gibt es nicht viel zu kaufen. Die selbstversorger-Bungalows von Frog & Fern sind ideal gelegen für Ihre Ausflüge in den Park.
Bergwandern in Chimanimani, allein auf weiter Flur
Die schroffe Schönheit der Berge bietet unzählige Möglichkeiten für Wanderungen jeden Schwierigkeitsgrades.
Wer einen oder mehrere Tage in den Nationalpark zum Wandern möchte, startet vom „Base Camp“. Das „Base Camp“ ist ca. 20 km vom Ort entfernt gelegen am Ende der einzigen Straße im Nationalpark. Sie finden hier ein Häuschen von National Parks mit einem Ranger, der Ihnen gern Informationen und Tipps gibt. Hier können Sie Ihr Auto lassen und auch gegen geringe Gebühr zelten.
Tagesausflüge mit erfahrenem Guide vom „Base Camp“ sind sehr zu empfehlen. Sie führen meist den „Baileys Folly“ genannten, steilen Weg auf den Berg, um in 2-3 Stunden die einzige Hütte zu erreichen. Der Weg ist beschwerlich mit einigen Klettersteigen und sollte nur in Angriff genommen werden wenn man einigermaßen fit ist.
Oben angelangt, bieten sich fantastische Aussichten über sanfte, grüne Täler, teils mit Msasa-Bäumen bewachsen, teils mit Gras und Blumen. Die Täler sind wiederum umrahmt von schroffen Bergen. Kristallklare Bäche queren Ihren Weg, der in Wellen wieder über die Hügel zum Abstieg über den „Banana Grove“ führt. Dieser Weg ist erheblich weniger steil, als Baileys Folly.
Gelegentlich, wenn man Glück hat, kann man ein paar der Tiere dieses rauhen Lebensraums erspähen. Kleine Klipspringer-Antilopen, Klippschliefer und viele verschiedene Arten von Nektarvögeln kommen hier vor.
Auch mehrtägige Wanderungen sind möglich für diejenigen, die bereit sind, Ihr Zelt und ihre Lebensmittel selbst zu tragen. Zelten und die Übernachtung in ein paar Höhlen, die in Wirklichkeit aufgelassene Minenschächte sind, ist kostenfrei. Auch die Hütte kann man verwenden. Sie bietet jedoch nur einen sehr einfachen Unterschlupf mit Waschraum und Koch-Möglichkeiten für bis zu 20 Personen.
Kurze Wanderungen in Ortsnähe und traumhafte Wasserfälle
Wer es nicht ganz so anstrengend mag, der kann sich den „Pork Pie“ vornehmen, ein Hügel mit einer Straße, die fast bis zur Kuppe führt. Bei schönem Wetter bietet der „Pork Pie“ eine fantastische rundum Sicht auf das Bergpanorama.
Im Nationalpark liegt der „Bridal Veil“ Wasserfall, zu Deutsch „Brautschleier“. Die Basis des Wasserfalls und der darunter liegende Pool sind gut mit dem Auto erreichbar, der Parkplatz ist nur wenige Meter entfernt. Es gibt einen Weg, teils steil und rutschig, der bis zur halben Höhe des Wasserfalls führt. Hier befindet sich ein weiterer Pool, der von unten völlig unsichtbar ist. Hier kann man ungestört entspannen und sogar im Pool baden wenn einem das Wasser nicht zu kalt ist.
Außerhalb des Nationalparks, auf dem privaten Gelände der Organisation „Outward Bound“ aber dennoch für die Allgemeinheit zugänglich, liegt Tessa’s Pool. Hier handelt es sich wiederum um einen schönen Wasserfall mit einem kristallklaren Pool an seiner Basis. Auch hier kann man wunderbar baden wenn einem die Wassertemperatur zusagt.
"Bvumba" - Urwald im Nebel
Vumba bedeutet in der hier üblichen Shona-Sprache Nebel. In diesem Bereich der Eastern Highlands sind die Berge weniger schroff und teils mit exotischen Nutzhölzern dicht bewaldet. Es gibt jedoch auch einen kleinen Bereich geschützten Urwalds, den Bunga Forest, dessen Erkundung mit einem erfahrenen Guide der Nationalparkverwaltung sich definitiv lohnt.
Paradies für Vogelbeobachter und Wanderer
In diesem Teil von Vumba leben einige endemische Vogelarten, die also nur hier vorkommen. In einem sehr bescheidenen Maß ist dies ein Magnet für Vogelbeobachter aus aller Welt. Dazu gehören beispielsweise der Swynnertonrötel oder der Chirindafeinsänger. Andere seltene Arten sind hier auch gut zu beobachten, z.B. die Tropfenralle oder der Olivbrustbülbül. Es ist bemerkenswert, auf welch engem Raum hier eine solche Artenvielfalt zu finden ist.
Für Wanderer hat Vumba neben dem Bunga Forest einige weitere interessante Wege zu bieten. Ein lohnenswerter Spaziergang kurz vor Sonnenuntergang ist der Leopard Rock. Die Aussichtspunkte auf diesem Berg bieten bei dem sanften Licht eine fantastische Rundum-Sicht. Die höchste Erhebung hier ist der Castle Beacon mit 1911 Metern. Auch hier gibt es einen Wanderweg für diejenigen, die sich energetisch fühlen.
Ein Botanischer Garten und ein 18-Loch Golfplatz in "the Vumba"
Wer lieber gemächlich spaziert und sich dabei an der Schönheit der Natur erfreut, für den ist der herrliche und gepflegte Botanische Garten vielleicht das geeignete Ziel. Nicht nur hunderte Blumen-, Orchideen und Baumarten, sondern jede Menge Vogel- und Schmetterlingsarten gibt es hier zu sehen.
Auch für Golfer hält Vumba ein Schmuckstück bereit. Das Leopard Rock Hotel bietet einen schwierigen 18-Loch Platz mit spektakulären Aussichten auf die umgebende Bergwelt. Auch das Restaurant und das angeschlossene Kasino sind ein Anziehungspunkt in der Gegend.
Torten zum Träumen bei "Tony's Coffee Shop"
Schleckermäuler kommen bei Tony in seinem Coffee Shop zu ihrem Recht. Zweifelsohne die besten, kreativsten und schokoladigsten Torten in ganz Simbabwe gibt es hier zu kosten. Dazu werden edle Kaffee-, Tee- und Kakaosorten gereicht. Die Umgebung ist wunderschön gestaltet und friedlich, eine wunderbare Pause zum Genießen.
Diese klassischen Aktivitäten sind jedoch nicht alles was die Umgebung zu bieten hat. Die gemütliche und sehr vielseitige Musangano Lodge auf der Ostseite von Mutare bietet neben hervorragenden Unterkünften auch ein Spektrum besonderer Erfahrungen.
Musangano Lodge, Ort der Begegnungen
Die deutschen Gründer der Lodge haben sie als Begegnungsstätte geschaffen. Besucher können hier mit der Bevölkerung des Landes über das übliche, sehr oberflächliche Maß hinaus Kontakt aufnehmen. Das beiderseitige Lernen, was aus solchen Begegnungen resultiert, ist faszinierend.
So kann man zum Beispiel über die Lodge einen Besuch auf einer kommerziellen Tabak-, Wein- und Maisfarm unternehmen.
Als Kontrastprogramm kann man dann auch noch einen „Naturfarmer“ besuchen. Auf möglichst natürliche Weise baut er in einem kleinen Urwaldstück im Burma Valley Getreide an, veredelt Obstbäume und betreibt in kleinem Stil Viehzucht, alles mit natürlichen Mitteln. Er betont immer wieder, dass er mit der Natur anstatt gegen sie arbeiten möchte.
Während der Unterrichtszeit ist es auch möglich, eine Missionsschule zu besuchen und zu erfahren, wie die Kinder in diesem Internat leben und lernen. Angeschlossen an die Mission ist auch ein Waisenhaus, in dem Kinder als Familien in kleinen Häusern mit je einer Hausmutter leben. Auch hier kann man eindrucksvoll erfahren, wie gut mit einfachen Mitteln gut für die Kinder gesorgt wird.
Ebenfalls spannend ist ein Besuch bei einer Selbsthilfe-Initiative in Mutare. Bedürftigen Frauen wird hier beigebracht, Stofftiere zu stricken, die dann in alle Welt als charmante Souvenirs verkauft werden. Ein paar Tage in der Woche treffen sich die Frauen und arbeiten gemeinsam.
Wandern im Miombo-Wald der Musangano Lodge
Musangano Lodge bietet aber noch mehr, als diese faszinierenden Einblicke in das Leben in Simbabwe. Auf dem Land der Lodge befinden sich vier Wanderwege mit unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrad. Sie sind so gut ausgeschildert, dass man sie problemlos alleine gehen kann. Ein weiterer Wanderweg auf den Mount Chikanga ist nur mit Guide zu gehen, aber auch das lohnt sich sehr. Die Aussicht wenn man erst einmal oben ist, ist fantastisch.
Der Nyanga Nationalpark und Mount Inyangani
Nyanga ist der nördlichste Teil der Eastern Highlands. Hier befindet sich der höchste Berg Simbabwes, der Mount Inyangani mit 2593 Metern. Die Besteigung ist anstrengend mit einigen Klettersteigen und losem Geröll. Wenn der Boden nass ist, kann es auch recht rutschig sein.
Für einen erfahrenen Bergwanderer ist der Nyangani sicherlich keine große Herausforderung. Dennoch schreibt die Nationalparkverwaltung vor, dass man nur mit Guide auf den Berg darf. Es sind hier immer wieder Wanderer spurlos verschwunden, was dazu führt, dass man dem Berg mystische Kräfte nachsagt. Sehr viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die Wanderer sich im plötzlichen Nebel verirrt haben.
Im Nationalpark um den Berg herum sieht man nicht selten einige Antilopenarten, z.B. Rietböcke, Elenantilopen, Klipspringer, und Zebras.
In der Nähe des Mount Inyangani befindet sich das kleine Rhodes Museum, Teil des ehemaligen Anwesens von Cecil John Rhodes. Hier kann man nach der Besteigung des Inyangani noch eine Stunde gemütlich zubringen und im angrenzenden Rhodes Nyanga Hotel einen Tee trinken.
Mutarazi Falls - für Abenteurer und Naturliebhaber
Ebenfalls im Nyanga Nationalpark befinden sich mit 772 Metern die höchsten Wasserfälle des Landes, die Mtarazi Falls. Wer mutig ist, kann auf einer schwingenden Hängebrücke die Schlucht an den Falls überqueren oder auf einer Seilrutsche über den Abgrund sausen. Wer so etwas nicht mag, der kann gemütlich zu Fuß den kleinen Pfad entlang gehen und sich die Wasserfälle von festem Boden aus ansehen. Von der Straße im Honde Valley aus kann man noch einmal eindrucksvoll die ganze Höhe der Fälle sehen.
Einen weiteren, schönen Wasserfall kann man ebenfalls im Nyanga Nationalpark genießen. Die Inyangombe Falls erreicht man auf einem steilen und sehr holprigen Trampelpfad. Die Anstrengung lohnt sich aber wenn man sieht wie das Wasser in mehreren Stufen zu Tal rauscht.
Die geheimnisumwitterten Ziwa Ruins
Über die nördliche Grenze des Nyanga Nationalparks hinaus liegen die spannenden Ziwa Ruins. Die weitläufigen Trockensteinmauern wurden vom 16. bis zum 19. Jahrhundert errichtet. Sie bestehen aus Natursteinen, die zusammen getragen wurden um Felder in Terrassenform anzulegen.
Des Weiteren dienten einige der höheren Mauern dem Schutz der Bewohner und ihrer Haustiere. Bei Ihrem Besuch werden Sie zunächst durch das kleine Museum geführt. Das Leben zur Zeit der Entstehung der Bauwerke und die hier entdeckten Artefakte sind sehr anschaulich dargestellt. Ein Guide führt Sie dann durch die Mauerwerke.
Worlds View und das Honde Valley
Der Besuch hier lässt sich ausgezeichnet mit einem Stopp am sogenannten „Worlds View“ kombinieren. Dies ist ein sehr schöner und gepflegter Aussichtspunkt wo man wirklich den Eindruck hat an einem klaren Tag die ganze Welt sehen zu können.
Auf der Ostseite des Nyanga Nationalpark liegt das Honde Valley, ein tropisch anmutendes Tal mit sehr mildem Klima. Die Bedingungen sind hier ideal für den Anbau von Tee. Weitläufige Teeplantagen säumen die Straße bis man am Ende die Aberfoyle Lodge erreicht. Die Lodge mit dem umgebenden Wald ist wiederum ein Anziehungspunkt für Vogelbeobachter.